Es gibt eine amüsante Anekdote, die in Deutschland über die Äußerungen von Helmut Kohl (oder vielleicht Heinrich Lübke) zu Ronald Reagan (oder der Queen) erzählt wird. Ich konnte nicht herausfinden, wer es zu welchem ausländischen Staatsoberhaupt das gesagt hatte, aber anscheinend lauteten die Worte: “You can say ‘you‘ to me“. Du kannst ‚du‘ zu mir sagen.

Diese Geschichte illustriert das Dilemma, in dem jeder Nicht-Deutsche steckt, der in Deutschland geschäftlich tätig ist. Sage ich ‚Du‘ oder ‚Sie‘ zu meinen Kunden? Das ist etwas, worüber ich mir den Kopf zerbrochen habe, besonders wenn es um meine Website geht. Soll ich meine potenziellen Kunden mit dem förmlichen ‚Sie‘ oder dem eher laissez-faire ‚Du‘ ansprechen? Als ich meine Website eingerichtet habe, habe ich mich für ‚Sie‘ entschieden, aber ich war nie ganz glücklich damit. 

Als ich zum ersten Mal nach Deutschland kam, wäre es mir gar nicht in den Sinn gekommen, über diese Frage nachzudenken. Es wäre ganz klar gewesen, dass nur ‚Sie‘ in Frage käme. Aber die Dinge haben sich in den letzten Jahren so sehr verändert. Das Aufkommen von Social Media hat die Art, wie wir kommunizieren, verändert. Keiner benutzt ‚Sie‘ auf Twitter oder Facebook. Selbst auf LinkedIn fühlt es sich etwas zu steif und förmlich an.

Wenn mein Zielpublikum in der Finanzbranche oder in der City arbeiten würde, dann würde ich es wahrscheinlich nicht einmal in Betracht ziehen. Aber die meisten meiner Kunden sind in internationalen Unternehmen, und meine Gesprächspartner sind oft in Marketing. Sie sind tendenziell jünger und weniger formell. Und sobald wir anfangen zusammen zu arbeiten, wechseln wir meist auf das ‚Du‘.

Wie auch immer, um es kurz zu machen. Ich habe mich entschlossen, den Schritt zu wagen und meine Blogleser und potentiellen Kunden mit dem informellen ‚Du‘ anzusprechen. Wenn Sie lieber bei ‚Sie‘ bleiben wollen, ist das absolut in Ordnung. Wie auch immer, ich würde mich freuen, wenn wir ins Gespräch kommen.